Besondere Umstände prägen das Leben
in der Ökodiktatur

 
 


Pflan
zen und Tiere stehen unter Schutz. Pflanzenfrevel und das Töten von Tieren wird hart bestraft. Der Begriff „Unkraut" ist aus dem Sprachschatz getilgt, der Mensch darf dem Wachstum der Natur nicht im Weg stehen. Mit fortschreitendem Wildwuchs entwickelt sich eine andere Ästhetik. Was früher „überwuchert" war, wird jetzt als Triumph der Natur gefeiert. Städte wetteifern miteinander um die üppigste Begrünung.

Poesie ist wichtiger Bestandteil im Straßenbild. Auf den allgegenwärtigen solaren XENIA-Tafeln des Informationsministeriums, zu hundertausenden in der Landschaft installiert, laufen neben Nachrichten, Verhaltensregeln und Wettermeldungen auch Texte romantischer Dichter, die eine starke Naturverbundenheit zum Ausdruck bringen.

Propaganda dient der ökologischen Umerziehung, einzige Form von Kommunikation zwischen dem Staat und dem Volk. Wesentliche Bestandteile dessen sind individualisierte XENIA-Lessons.

Reisen Es besteht Reiseverbot. Die einzigen Züge, die noch verkehren, sind „Werkzüge" des Ökologischen Arbeitsdienstes. Autoverkehr existiert nicht mehr, Flugreisen sind allein wichtigen Würdentragern vorbehalten.

Renaturierung gilt als oberstes Ziel der GO!-Staaten. Die Spuren der Industriegesellschaft werden getilgt. Schwerpunkte sind die „Befreiung" der Flüsse aus ihren Flussbetten und die Begrünung des ehemaligen Straßennetzes.

Schauprozesse finden einmal pro Woche an wechselnden Orten statt. Per Live-Stream in die Homecomputer übertragen, führt der Staat in den Öko­Tribunalen die „Ideologen der Zerstörung" vor, die für die Sünden der Vergangenheit zur Rechenschaft gezogen werden: Politiker, Wirtschaftsbosse, Wissenschaftler, Journalisten, Werber. Im Film wird einem Werber der Prozess gemacht, der für die Fleischerinnung den Spruch erfand: „Wenn es frischer wäre, würde es MUH machen..."
Schauprozesse sind öffentlich und enden stets mit einem Todesurteil.

 


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